Das Kinderdorf in Iringa im Süden Tansanias – einer Region, die mit Verbreitungsraten von bis zu 20 Prozent zu den landesweit am schwersten von Aids betroffenen Gebieten zählt, wird seit 2007 nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe aufgebaut. Es bietet heute 39 schwer traumatisierten Waisenkindern, die oft beide Elternteile verloren und sehr früh Gewalt und Missbrauch erfahren haben, ein liebevolles Zuhause, in dem sie psychologisch betreut werden und eine gute Schul- und Weiterbildung erhalten.
Mit dem Ziel, langfristig unabhängig von finanziellen Zuwendungen zu sein, wird die Selbstversorgung des Dorfes mit Nahrungsmitteln, Wasser und Strom sowie die Eingliederung kleiner Ökonomiezweige angestrebt. Die Kinder werden gemäß ihrer individuellen Fähigkeiten und Interessen in die Arbeit einbezogen und grundsätzlich bis zur vollständigen Eingliederung ins Erwachsenenleben begleitet. Nach dem Kindergarten schließen die Kinder die Primary School ab und haben im Anschluss daran die Möglichkeit, entweder eine Secondary School zu besuchen oder eine handwerkliche Ausbildung zu machen. Einige der Kinder besuchen mittlerweile auch die Universität.
Um soziales Handeln nachhaltig zu vermitteln, werden Familien- und Clanstrukturen nachgebildet. So folgt das AOHM der Idee vom Leben in Familien: Kleingruppen von etwa zwölf Kindern unterschiedlichen Alters bilden unter der Leitung einer Mama eine Familie. Sie bewohnen ein eigenes Haus im Dorf, das sie selbständig unter Mitarbeit aller bewirtschaften. Auch werden im Dorf lokale Bräuche, Dialekte und Umgangsformen gepflegt, denn für die Kinder ist es wichtig, ihre soziale Herkunft zu kennen. Wenn möglich, haben die Kinder auch Kontakt zu verbliebenen Familienmitgliedern.
Die Leitung des Dorfes hat Ingo Lenz, ein gelernter Fernsehjournalist aus Berlin. Unterstützt wird das AOHM von der Heimatpfarrgemeinde der deutschen Mitbegründerin, Ursula Lettgen, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande, sowie durch zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter und Spender in Deutschland und Tansania. Inolares ist seit 2010 Unternehmenspartner.
Weitere Informationen auf www.betterplace.org/aohm oder www.mbigili.de oder www.facebook.com/amaniMbigili