Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist die Grundvoraussetzung für Gesundheit und die Leistungsfähigkeit unseres Organismus. Die meisten Kinder und Jugendlichen aber essen heute deutlich weniger Obst und Gemüse als Experten empfehlen. Auch wissen sie immer weniger darüber, wo unsere Lebensmittel herkommen, wie sie produziert werden und was im Umgang mit ihnen zu beachten ist. Dieser fehlende Bezug zur natürlichen Nahrungsmittelproduktion führt im Kontext des Überangebots unserer industrialisierten Wohlstandsgesellschaft nicht nur zu falschem Essverhalten und einem alarmierenden Anstieg von Übergewicht und Diabetes. Auch werden Lebensmittel kaum mehr wertgeschätzt und ihr leichtfertiges Wegwerfen ist fester Bestandteil unseres Konsumverhaltens geworden.

Mit der Vision, eine Generation junger Konsumenten auszubilden, die sich durch ein grundlegendes Verständnis natürlicher Wachstumsprozesse und ein bewusstes Konsum- und Essverhalten auszeichnet, will die GemüseAckerdermie dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenwirken. In dem schulbegleitenden, praxisorientierten Bildungsprogramm werden die Kinder durch den eigenständigen Anbau, die Ernte sowie die anschließende Vermarktung ihres Gemüses wieder an die Zusammenhänge natürlicher Nahrungsmittelproduktion herangeführt, um das Bewusstsein für die Wertigkeit unserer Lebensmittel und einen nachhaltigen Umgang mit ihnen zu fördern.

Während der Ackersaison von März bis Oktober produzieren die Schüler der teilnehmenden Schulen in altersgemischten Teams unter fachlicher und pädagogischer Anleitung bis zu 30 verschiedene Gemüsesorten. Jedes Team ist, begleitet von einem Lehrer und einem ehrenamtlichen Mentor aus dem Kiez, für einen eigenen Teil des Ackers verantwortlich und kümmert sich einmal pro Woche um Aussaat, Pflege und Ernte des Gemüses. In einem Online-Ackertagebuch berichten die Schüler regelmäßig von ihren Erlebnissen. Nach der Ernte wird das frische Gemüse unter dem Motto „Bildung ist frei – Gemüse nicht“ z. B. an die Eltern oder die schuleigene Mensa verkauft. So erhalten die Kinder einen Einblick in die gesamte Produktionskette des Gemüseanbaus und lernen den Wert von Gemüse kennen.

Ganzheitlichkeit, Learning-by-Doing und Interaktivität stehen als Bildungsprinzipien grundsätzlich im Vordergrund. Die gemeinsame Arbeit im Freien macht den Kindern nicht nur Spaß und erhöht Motivation, Lernerfolg und Selbstwertgefühl, sie schult auch Körpergefühl und praktische Fähigkeiten und stärkt soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit oder Verantwortungsbewusstsein. Auch wird der verantwortungsvolle Umgang mit den neuen Medien vermittelt – und den Kindern nicht zuletzt Gemüse wieder schmackhaft gemacht!

Träger ist der Ackerdemia e.V., eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, das Bewusstsein in der Gesellschaft bezüglich ökologischer Landwirtschaft sowie gesunder und wertschätzender Ernährung zu stärken. Zu diesem Zweck entwickelt der in Potsdam ansässige Verein soziale und nachhaltige Programme, die gemeinsam mit lokalen Partnern umgesetzt werden. Idee und Konzept des Schwerpunktprogramms GemüseAckerdemie wurden bereits mehrfach ausgezeichnet – unter anderem von Bundeskanzlerin Angela Merkel als Sieger im bundesweiten Wettbewerb zur Förderung des ehrenamtlichen sozialen Engagements startsocial oder als Ausgezeichneter Ort 2014/2015 der Standortinitiative Deutschland – Land der Ideen.

Inolares unterstützt die GemüseAckerdermie als offizieller Ackerpate im Rahmen einer exklusiven Schulpatenschaft für die Nürtingen-Grundschule – eine Montessori-orientierte, offene Ganztagsschule in Berlin-Kreuzberg in Büro-Nähe. So sorgen wir für die Bereitstellung von Ackerflächen, Saatgut und Lehrmaterial für die Schüler – und freuen uns auf das Erntefest und die Gemüselieferung!

Weitere Informationen auf www.gemüseackerdemie.de oder www.facebook.com/GemueseAckerdemie oder www.betterplace.org/de/projects/17750 oder www.ackerdermia.de

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